Dr. Victor Frankenstein erschafft unter Missachtung der ethischen und moralischen Gesetze seiner Zeit einen künstlichen Menschen. Er handelt in guter Absicht, möchte den Menschen vor Tod und Krankheit bewahren, doch er scheitert daran. Denn die Kreatur entspricht weder den Vorstellungen des Wissenschaftlers noch dem Menschenbild jener Zeit. Sein Anblick ist erschreckend: unvollkommen, asymmetrisch und deformiert. Darüber hinaus ist er sensibel und hat tiefe Gefühle. Von dem Moment an, da er seinem Schicksal überlassen wird, zieht er auf der Suche nach einer Bleibe durch die Welt, doch erfährt er dabei nur Gewalt.
Für die einen ist sein Anblick eine unerhörte Beleidigung Gottes, für die anderen ein Fortschritt der Wissenschaft, die keine Grenzen haben darf. Diese konträren Ansichten und Überlegungen machen ihn zu einer Figur, die immer noch aktuell ist, denn sie stellt uns Fragen, die bis heute relevant sind. Sie betreffen unser Konzept von Schönheit, das Konzept des Körpers sowie die Frage nach den ethischen und moralischen Grenzen der Wissenschaft; aber auch die Frage, was ein Mensch ist und die Frage nach seinem Sinn in dieser Welt.