Das bekannte Märchen erscheint in neuer Gestalt. In der Nacht, wenn die Königin schläft, führt der Spiegel ein Eigenleben. Er sehnt sich nach Schneeweiss, die er aber nur besuchen kann, wenn es dunkel ist – bis es die Königin verhindert. Die Geschichte über Neid und Missgunst in Sachen Schönheit, über die Sehnsucht nach etwas Anderem, wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt – nicht nur mit Worten, sondern mit Musik, Geräuschen und vor allem Bewegung. Es sind die kindlichen Gefühle, die in Ritualen wiederbelebt werden, am liebsten vor dem Einschlafen, jedenfalls aber abseits des Blicks der Erwachsenen. Frei in ihrer Fantasie, treiben sie das Märchen auf die Spitze und bauen Analogien und gerade griffbereite Gegenstände ein. Die Motive werden verschärft, die eigenen schwer kontrollierbaren Impulse ironisiert.

Es ist, als nähmen sie ein Kartenspiel zur Hand und entnähmen ihm nur jene Karten, die ihnen gefallen. Damit verlieren sie Teile der Geschichte, erfinden damit aber ein viel interessanteres Spiel und laden das Publikum in seiner Dunkelzone ein, das alte „Schneewittchen“ zu zerlegen und ein neues zu konstruieren.

“Bianca & Neve” ist ein Theaterstück, das von Antonio Viganò in italienischer Sprache verfasst worden ist. Vom Jungen Schauspielhaus Zürich wurde es in deutscher, vom Theatre Le Grand Bluein Lille in französischer und anlässlich des Edinburgh Festival in Schottland in englischer Version aufgeführt. Es wurde außerdem mit dem Preis ETI Stregagatto ausgezeichnet.

Nun wird es in neuer, überarbeiteter Version mit den Schauspielern Jason De Majo und Maria Magdolna Johannes vom Teatro la Ribalta-Kunst der Vielfalt wieder auf die Bühne gebracht, wobei dem ursprünglichen Text neues Leben und eine neue poetische Vision eingehaucht wird.

Von: Antonio Viganò
Mit  Maria Magdolna Johannes  und Jason De Majo
Text, Bühnenbild, Regie Antonio Viganò
Künstlerische Mitarbeit Paola Guerra

Kostüme Roberto Banci
Regieassistenz Mirenia Lonardi
Eine Produktion Teatro la Ribalta – Kunst der Vielfalt